JtfO – Skilanglauf – Trotz Blackout zum Landesfinal-Titel
Mixed-Team der WK IV überzeugt im Techniktrail und der Staffel
Kein Schnee und trotzdem Langlauf. Wie geht das denn, mag sich der Laie fragen? Ganz einfach. Dank der Skihalle in Oberhof und einem überzeugenden Planungs- und Orgateam, konnten die besten SchülerInnen aus Thüringen endlich wieder einmal ein Landesfinale im Skilanglauf unter top Bedingungen nach der Pandemiepause absolvieren. Zeitlich goldrichtig hatte sich das Gymnasium Gleichense dementsprechend zum Wettbewerb angemeldet und wollte dabei von den Wintersporthochburgen Schmalkalden, Suhl, Zella-Mehlis und Weiteren lernen, quasi Erfahrungen sammeln, um das Landesfinale Skilanglauf ordentlich zu bestreiten. Doch aus dem ordentlich wurde ein bravourös. Aber der Reihe nach.
Mit sechs AthletInnen angereist, ging es für alle SportlerInnen nach einem warm up sogleich an den Einzelstart. Hier hieß es technisch fehlerfrei acht verschiedene Hindernisbereiche möglichst schnell in einem Gesamtparcourse von gut einem Kilometer Länge zu bewältigen. Ob Hindernisse in der Spur zu übersteigen, Schlupftore zu durchfahren, einen Achterlauf zu durchkreiseln oder im Slalom eine Abfahrt zu meistern, Können war allemal gefragt. Und da die Gesamtzeit der fünf Besten des Teams entscheidend über den Mannschaftssieg waren, hieß es auch noch: Flott, flott, flott!
Das Tempo, die Anforderungen und die Aufregung waren dabei so groß, dass Schlussläufer Lemalian Suchomel im finalen Anstieg die Kraft ausging und er mit Blackout auf die Piste krachte. Alles gegeben, peppelte ihn die Bergwacht mit Tee und Schokolade wieder auf und er freute sich mit seinen MitsportlerInnen über deren Zielzeiten. Denn die Plätze 2, 4, zeitgleich 2×6 und 9 belegten allesamt SuS des Gymnasium Gleichense. Der Teamsieg ging daher mit gut 15 Minuten nach Ohrdruf.
Selbstkritisch wie Profisportler, analysierten die Schüler ihre Rennen sogleich und machten Fehlerchen aus. „Wenn ich beim Rückwärtstor nicht einfädele, verliere ich die 2,4 Sekunden auf Platz eins nicht – ärgerlich!“, so Max Kraußer über seinen 2. Platz im Einzel. Und auch alle anderen blieben hoch motiviert und fieberten der Staffel entgegen.
Doch wen stellst du auf, wenn der ganze Kader brilliert? Sportlich beeindruckend, machten die beiden Athletinnen Helene Graf und Elisabeth Preuße, die im Einzel beide in 3:56,05 Sek. ins Ziel kamen, den Startplatz unter sich aus. Helene zog zurück und vertraute auf ihre Teampartnerin. Chapeau! Mit 12 Jahren schon den richtigen Riecher zu haben und bewusst zu verzichten, das ist couragiert und Teamplay durch und durch.
Und Helenes Näschen sollte richtig schnuppern. Mit Startläuferin Nina Triebel, setzte man Ohrdrufs technisch sauberste Skaterin auf Position eins. Ihr Job: Am Start aller fünf Staffeln fehlerfrei ins Rennen kommen und möglichst an der Spitze dranbleiben. Gesagt – getan. Mit nur fünf Sekunden Rückstand, übergab sie an ihren Mixedpartner Jonas Rassmann, der sich an das in Führung liegende Gymnasium aus Ruhla heranackerte und im finalen Anstieg sogar den Spitzenplatz erkämpfte. Spannung pur. Denn nun liefen Elisabeth Preuße und Konkurrentin Maja Dietzel aus Ruhla dicht beieinander, bis sich Elisabeth wiederum am Berg absetzen konnte. So gab sie Schlussläufer Max Kraußer schon gute zehn Sekunden Vorsprung mit auf die Strecke. Dessen Nervosität schien wie weggeblasen und er lief eine beherzte Schlussrunde, baute den Vorsprung aus und brachte die Gleichensianer Staffel zum Sieg.
Die SchülerInnen konnten es kaum fassen. Landessieger! Und als Sie erfuhren, sich mit dem Erfolg gleichzeitig für das Bundesfinale Ende Februar qualifiziert zu haben, konnte das Grinsen aller nicht größer werden.
Mit den obligatorischen Siegerfotos, den Ehrungen und sogar Presseinterviews, nahm dieser glorreiche Sporttag ein prächtiges Ende und unterstrich nicht nur die Leistung der Schüler, sondern insbesondere die Arbeit der TrainerInnen der Heimatvereine, ohne deren ausdauerndes Engagement solche Erfolge im Schulsport nicht zu feiern wären.
S. Oelsner
Landessieger Skilanglauf 2023: Max Kraußer, Jonas Rassmann, Elisabeth Preuße, Nina Triebel, Helene Graf, Lemalian Suchomel.